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Tagung _ Künstlerische Praxen der Vergegenwärtigung _ Institut für Germanistik Uni Klagenfurt und IÖK

16 November, 2023 @ 12:00 - 17 November, 2023 @ 21:00

 
Gerade, um das Empfinden des Lebens wiederherzustellen, um die Dinge zu fühlen, um den Stein steinern zu machen, existiert das, was man Kunst nennt. Ziel der Kunst ist es, ein Empfinden des Gegenstands zu vermitteln, als Sehen, und nicht als Wiedererkennen; das Verfahren der Kunst ist das Verfahren der ›Verfremdung‹ der Dinge und das Verfahren der erschwerten Form, ein Verfahren, das die Schwierigkeit und Länge der Wahrnehmung steigert, denn der Wahrnehmungsprozeß ist in der Kunst Selbstzweck und muß verlängert werden; die Kunst ist ein Mittel, das Machen einer Sache zu erleben; das Gemachte hingegen ist in der Kunst unwichtig. Šklovskij 1969, 15

62. St. Pöltner Literaturtagung

Donnerstag, 16. November ab 12h
und
Freitag, 17. November 2023 9h bis 21h

Bildungshaus St. Hippolyt, St. Pölten / Niederösterreich

Tagungsgebühr Euro 120,- mit Unterkunft und Verpflegung
Regiebeitrag Euro 20,- bei Selbstversorgung

Informationen und Anmeldung:
Birgit Dörfl, Institut für Österreichkunde Tel./Fax: *43/1/512 79 32,
E-Mail: ioek.wirtschaftsgeschichte@univie.ac.at

Veranstalter: Institut für Germanistik, Abt. für Fachdidaktik, Universität Klagenfurt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Österreichkunde Wissenschaftliche Leitung: Nicola Mitterer, Hajnalka Nagy, beide Universität Klagenfurt, und Dieter Merlin, Universität Wien

 

PROGRAMM

Donnerstag, 16. November 2023 ab 12h Anreise und Registrierung

13:00  Vergegenwärtigung in Literatur, Medien und Unterricht _ Nicola Mitterer, Hajnalka Nagy _Universität Klagenfurt, Dieter Merlin _Universität Wien
13.30  Gegenwärtigkeit. Annäherungen aus der Sicht der Philosophie Volker Munz, Martin Weiß _Universität Klagenfurt
14:30  Wildnis Schreiben. Vergegenwärtigung im Nature Writing und in Adalbert Stifters „Der Hochwald“ Jan Röhnert _Technische Universität Braunschweig
15:30  Bilder von Anderen im Roman „Gehen, ging, gegangen“ und in seiner literaturdidaktischen Rezeption  Nicole Masanek _Universität Trier
16:30  Pause
17:00  Erinnerungstexte in der poetischen Mündlichkeit des Spoken Word als Movens der Selbstverortung  Petra Anders _ Humboldt-Universität zu Berlin)
18:00  Abendessen
19:00  Lesung mit Jan Röhnert

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Freitag, 17. November 2023

9:30  Zeit ist eine Blume. Zeit und Zeitphänomene in der (erzählenden) Sachliteratur für Kinder und Jugendliche  Marlene Zöhrer _PH Steiermark
10:30  Pause
11:00  Langsame Bilder(Bücher) – verbale und ästhetische Zugänge zu ausgewählten Bilderbüchern Bettina Uhlig _ Universität Hildesheim, Gabriele Lieber _ Fachhochschule Nordwestschweiz
12:00  Mittagessen
13:30  Unsterbliche Medusa. Intermediale Vergegenwärtigungen einer mythologischen Frauenfigur. Sabrina Gärtner _ Universität Klagenfurt
14:30  Verkörperte Vergegenwärtigung: Das Theater als Medium der (Ko-)Präsenz  Romana Weiershausen _ Universität des Saarlandes 15:30  Pause
16:00  Bildphänomenologie und Filmbildung Bettina Henzler _ Universität Bremen
17:30  Abendessen
19:00  Filmgespräch zu HIGH LIFE von Claire Denis _ Moderation Dieter Merlin, Universität Wien

„Vergegenwärtigung“ soll in dieser Tagung in unterschiedlichen Bedeutungsdimensionen des Wortes relevant werden. Einerseits ist damit eine erhöhte „Aufmerksamkeit für den gegenwärtigen Moment“ (Marc Brookhuis) gemeint – eine Fähigkeit, die im schnelllebigen und hektischen Alltag immer mehr verlorenzugehen schein. Während man sich als Erwachsener nur mühsam einen Zugang zum Augenblick erschließen muss, wird gerade Kindern und Jugendlichen oft nachgesagt, sie würden von Natur aus nur im Jetzt leben, denn sie müssten unsere kulturalisierte Zeitstruktur überhaupt erst erlernen. Literatur und Kunst mit ihren ästhetischen Verfahren der Verlangsamung, der Versinnbildlichung und der Desautomatisierung und somit Intensivierung der Wahrnehmung haben jedoch das Potential, unmittelbares Erleben und die eigene Gegenwärtigkeit sichtbar und auch sinnhaft werden zu lassen. Andererseits verstehen wir unter Vergegenwärtigung gerade auch eine Art Gegenbewegung, nämlich die Reflexion über bereits Erfahrens und Vergangenes, die dem Subjekt erlaubt, sich selbst nicht nur im Hier und Jetzt, sondern eben in einer individuell erlebten, aber auch kollektiv gerahmten Vergangenheit zu verorten und sich der Gewordenheit der jeweiligen Gegenwart bewusst zu werden.

Die Tagung fragt in diesem Sinne danach, wie Prozesse des Wahrnehmens, Erlebens und Erinnerns im Modus des Literarischen (bzw. Medienästhetischen) greif- und sichtbar gemacht werden können. Dies betrifft ohne Zweifel poetologische Bausteine und Verfahren aus erzählenden, lyrischen und dramatischen Textsorten, wobei im Kontext der hier entwickelten Fragestellungen vor allem deren spezifisches Zusammenwirken – jenseits der traditionellen Gattungsgrenzen – von Interesse und Belang sein dürfte. Gerade im Vergleich der Literatur mit anderen bildbasierten Medien wie Film oder Text-Bild- Narrativen erscheint die Frage nach der besonderen Leistungsfähigkeit der Literatur und deren Sprachlichkeit interessant. So tun sich im Kontext dieser Fragerichtungen auch literatur- und mediengeschichtliche Perspektiven auf.

Literatur
Marc Brookhuis (2017): Mindfulness: Aufmerksamkeit für den gegenwärtigen Moment. Independently published.Viktor Šklovskij (1969): Die Kunst als Verfahren. In: Texte der russischen Formalisten. Band I: Texte zur allgemeinen Literaturtheorie und zur Theorie der Prosa. Herausgegeben von Jurij Striedter. München, S. 2-35.

Wir machen bei unseren Veranstaltungen Fotos, Film- und Tonaufnahmen, mit deren auch späteren Verwendung Sie sich durch den Besuch der Veranstaltung einverstanden erklären.

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Details

Beginn:
16 November, 2023 @ 12:00
Ende:
17 November, 2023 @ 21:00

Veranstaltungsort

St. Hippolyt in St. Pöten
Eybnerstraße 5
St. Pölten, Niederösterreich 3100 Österreich
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