Am 23. Mai konnte unser geschätztes Publikum in einem wieder vollen Veranstaltungssaal nochmals der geballten Vortragskraft des vorhergehenden Präsidiums und Organisationsteams des Kulturkongresses 2021 lauschen. Generalthema war die Auslandskultur Österreichs in allen ihren Facetten.
Nach einem geistreichen Einstieg mittels Wordrap-Interview zum Thema mit Auslandskultur-Sektionsleiterin Teresa Indjein, gespickt mit Weisheit und persönlicher Erfahrungen, führten Maria Dippelreiter, Michael Dippelreiter und Christian Prosl durch den Sammelband zum Kulturkongress 2021.
Besonders erfreulich war, dass zwei der zum Sammelband Beitragenden und Vertreter der Familie Stillfried, sowie einige Autoren anwesend waren. Dementsprechend war es ein besonderes Anliegen, auch allen Vortragenden der Panels zu danken.
„Kostbares Frachtgut“ – Von Österreichs Kulturarbeit im Ausland, ist der Titel des inzwischen achten (!) Sammelbands, der dem legendären Sektionschef Bernhard Stillfried, dem „Macher“ vieler Kulturinstitutionen und Schöpfer nachhaltiger Sonderbeziehungen gewidmet ist. Seine bis heute nachwirkende und tragende Persönlichkeit in der Auslandskultur war und ist Inspiration und Motivation, um Grenzen zu überwinden, Türen zu öffnen und Menschen unterschiedlichster Herkunft, Religionen und Weltanschauungen zu verbinden.
Der Präsentationsabend war eine Art Erinnerungsreise an den Kongress, stimmig angelehnt an den Transport des „kostbaren Frachtguts“. Abwechselnd führten uns die drei Vortragenden von einem Eck der Auslandskulturpolitik und –arbeit ins andere.
Auch die einzelnen und verschieden ausgerichteten Beiträge der Autoren führten uns auf eine kleine, aber weite kulturelle Reise, von Deutschland, über den Iran bis nach Russland. Besonders lebendig wurden die Beiträge dadurch, dass viele Essays persönliche Erlebnisse und handwerkliche Aspekte enthalten, sodass auch das teils Fachliche leicht nachzuvollziehen war.
Als wesentliche Eigenschaften der 2023 ein halbes Jahrhundert „alt“ werdenden Auslandskultur wurden Achtung alles „Anderen“, Angemessenheit, Kontinuität, Innovationsbereitschaft, Präzision und „Handwerkszeug“ im Sinne von Wissen um Kultur genannt; konkret geht es – so Teresa Indjein, um das „wir“ im Sinne von Netzwerken, mit dem man gemeinsame Verwandlungsträume in Verwandlungsräume überführen kann. „... dass wir den Bogen weit öffnen, über die Künste hinaus oder, besser, mit den Künsten und der Wissenschaft, dass wir uns einsetzen, so gut wir können, mit den Mitteln, die wir haben, für Solidarität, Mitgefühl und Nachhaltigkeit in unserem weltumspannenden Arbeitsfeld“.
Text: R. Schatz, M. Pammer Bilder: M. Dippelreiter