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Künstlerische Visionen einer ökosozialen Zukunft

ÖKV Förderkreis

2022-05-03
 

Am 8. April konnte unser Publikum, diesmal mit besonders vielen Hörern aus der jungen Generation, den spannenden Ausführungen eines führenden Vordenkers der österreichischen Geistes- und Kulturwelt zu den beiden großen Zukunftsthemen unserer Zeit, der Digitalisierung und der Ökologie, folgen.

Christoph Thun-HohensteinChristoph Thun-Hohenstein - Sonderbeauftragter für Grundsätze der Zukunftsgestaltung, neue Technologien, ökosoziale Ansätze und Auslandskulturpolitik - gab uns zunächst einerseits besonders anschaulich atemberaubende Einblicke in die Welt der dynamischen technischen Entwicklungen in den Bereichen der digitalen Ausstattung für alle Lebensbereiche und der sich andauernd revolutionierenden künstlichen Intelligenz, die eines Tages sogar den Menschen selbst überholen könnte. Zu den bereits bestehenden Angriffen des Autoritarismus auf die Werte der Aufklärung könnten sich - mit ungeahnten technischen Entwicklungen - weitere Gefahren für ganze Gesellschaften, für die liberale Demokratie, für Menschenrechte und die Rolle des Menschen der Zukunft entwickeln. Ein wesentliches aktuelles Arbeitsfeld, nämlich der "digitale Humanismus", ist daher im Entstehen. Zu diesen beiden globalen Herausforderungen kommt eine eigentlich noch gewaltigere hinzu, nämlich die bekannte Klima-, Biodiversitäts- und ökosoziale Gesamtkrise! Alleine die Geschwindigkeit der zunehmenden Kohlendioxid-Konzentration pro Kubikmeter sei höchst alarmierend.

Diese drei komplexen Überlebensaufgaben für die Menschheit, die durch sie zu einer Schicksalsgemeinschaft wird, seien laut Thun-Hohenstein nur gemeinschaftlich in der derzeitigen und entscheidenden Dekade zu bewältigen. Daher muss, ausgehend von einem Begreifen der Zukunftsgestaltung als einer eigenen kulturellen Aufgabe, das Ziel eine gleichzeitige und gleichgerichtete Bewältigung aller drei Mega-Zukunftsfragen sein. Dies erfordert eine radikale Vorstellungskraft für die Erneuerung und Veränderung aller Lebensbereiche bis zum Bewusstsein, dass wir alle – mit unserem Verhalten und unseren Entscheidungen – Zukunftsdesigner*innen sind!  Ganz konkret geht es dabei um Resonanz, Nachhaltigkeit und einen umfassenden Qualitätsbegriff, bei dem wir "aus der Massenkonsumgesellschaft in eine rundum nachhaltige, zirkuläre Qualitätsgesellschaft", die wir selbst formen, kommen sollen.  

Österreich habe, so Christoph Thun-Hohenstein, gute Voraussetzungen, bei dieser umfassenden Kulturevolution führend mitzuwirken.

Text & Bilder: M. Pammer

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