70 Jahre ÖKV

75 JAHRE ÖSTERREICHISCHE KULTURVEREINIGUNG 9 Der Wiener Kulturkongress Den absoluten Höhepunkt in einem an Aktivitäten ohne- dies reichen Jahresverlauf stellt für die ÖKV der jährlich veranstaltete Wiener Kulturkongress dar. Kein anderes Ereignis bedarf einer ähnlich akribischen Vor- und Nach- bereitung wie dieses national und international höchstka- rätig besetzte Diskussionforum zu brennenden Themen der Zeit. Aktuelle Themen müssen gesammelt, bewertet und letztendlich ausgewählt, kompetente ReferentInnen gesucht, kontaktiert und - möglichst kostengünstig - ver- pflichtet werden. Dann gilt es, die Vortragenden zu briefen und mit den Unwägbarkeiten von Zu- und Absagen ruhig und gelassen umzugehen. Die den relevanten Debatten in Kultur, Wirtschaft, For- schung und Politik gewidmeten Kongresse selbst folgen dann einem bewährten Ablauf: An einem ersten Abend - meist im November - wird mit dem Eröffnungsvortrag einer prominenten Persönlichkeit inklusive Publikumsdis- kussion und anschließendem kleinem Empfang begon- nen. Am darauf folgenden Tag werden unterschiedliche Aspekte des jeweiligen Themas in drei bis vier Panels und mit detaillierten Referaten ausführlich vorgestellt, disku- tiert und ergebnisorientiert behandelt. Wenn für die zahlreich erschienenen TeilnehmerInnen al- les erfolgreich gelaufen scheint, beginnt für die Organisa- toren der Marathon zur Sammlung, Redaktion und Veröf- fentlichung von Referaten und Ergebnissen. Erst wenn der Sammelband zum Kongress als Buch erschienen ist, ist der Kulturkongress wirklich vorbei. Aber da haben längst die Vorbereitungen für den im nächsten Jahr begonnen. Brennende Themen der Zeit Der 21. WKK über „Politische Korrektheit und Deutungshoheit“, zu dem sich an die 170 Personen angemeldet hatten, begann am 8. November 2016 mit einem fulminan- ten Vortrag von Univ. Prof. Rudolf Taschner. Der 22. WKK „1968 – was ist geblieben?“ versam- melte am 13. November 2017 beim Festvortrag von BM a.D. Univ. Prof. Dr. Heinrich Neisser über hundert Personen im Festsaal der Diplomati- schen Akademie. Für Rudolf Bretschneider (Bild unten) war 1968 ein „Nichtereignis“, ein Mythos, der in den 70er Jahren entstanden ist.

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