70 Jahre ÖKV

70 JAHRE ÖSTERREICHISCHE KULTURVEREINIGUNG 59 lande, wenn freilich er auch seinen Wohnsitz am Genfer See kaum aufgeben wird. Wer den Empfang im Oberen Belvedere, unter den Bildern der „Österreichischen Ga- lerie des 19. und 20. Jahrhunderts“, miterlebt hat, der zu Ehren Kokoschkas veranstaltet wurde, dem wurde plötz- lich der Wandel der Anschauungen bewußt, der in den letzten 50 Jahren vor sich gegangen ist. Solange ist es her, daß der Herr des Oberen Belvedere, der Thronfolger Franz Ferdinand, von Kokoschka sagte: „Dem Kerl sollte man alle Knochen im Leibe brechen“. Und nun ist, in einem ande- ren - und vielleicht dauerndem Sinne - Kokoschka der Herr des Oberen Belvedere geworden. So erlebt die moderne Kunst ein halbes Jahrhundert nach ihrem Entstehen auch in Österreich ihre amtliche Inthronisation. Der Prophet ist heimgekehrt“ 14 . Blick in die Ferne ... 1959 widmete die ÖKV brasilianischen Künstlern eine Ausstellung in der Akademie der bildenden Künste, Ende des Jahres wurde eine vielbeachtete Ausstellung mit ‚Präkolumbische(r) Kunst aus Mexiko und Mittelamerika‘ im Künstlerhaus gezeigt. Dort wurden gemeinsam mit dem Museum für Völkerkunde Wien insgesamt 864 Expo- nate zu Kulturdenkmälern der Azteken, Zapoteken, Tolte- ken sowie der Mayas präsentiert, die in dieser vielfältigen und einzigartigen Schau die gesamten Räume des Wiener Künstlerhauses füllten und von über 55.000 BesucherIn- nen bewundert wurden. Im Jahr 1960 hatte dann wieder Indien Saison, und wieder im Künstlerhaus und wieder mit gewaltigem Medienecho. 14 Salzburger Nachrichten v. 18. Juli 1958 Quelle: Wienbibliothek im Rathaus / Plakatsammlung Quelle: Wienbibliothek im Rathaus / Plakatsammlung

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