70 Jahre ÖKV
70 JAHRE ÖSTERREICHISCHE KULTURVEREINIGUNG 53 chische Kulturvereinigung - wie ausdrücklich festgestellt werden konnte - bereits Ausstellungen größeren Stils in einer Zeit durchführte, da die anderen Institutionen noch nicht an solche Vorhaben gedacht hatten“ 2 . Bereits im August 1945 hatte die ÖKV damit begonnen, auch im Bereich der bildenden Kunst an lange gewaltsam unterbundene Entwicklungen anzuknüpfen. Beinahe wie nebenher wurde in der ersten Nummer des ‚Turm‘ als Teil eines noch sehr „eingeschränkten“ ÖKV-Programms ange- kündigt: „Ferner wird in der zweiten Hälfte August in der neuen Galerie eine Ausstellung von graphischen Werken von Klimt, Schiele und Kokoschka eröffnet“ 3 . Ebenso la- pidar dann die Notiz im zweiten Heft des ‚Turm‘ im Sep- tember: „Die Klimt-Schiele-Kokoschka-Ausstellung wird fortgesetzt durch eine Böckl-Ausstellung, die zum ersten Mal seit Jahren das Schaffen dieses österreichischen Meis- ters zeigt“ 4 . Beinahe zeitgleich mit der Böckl-Ausstellung organisierte die ÖKV eine Werkschau des Biedermeierma- lers Josef Danhauser. Das wurde im ‚Turm‘ ebenso lapidar angekündigt: „Nach einigen Kunstausstellungen, die der zeitgenössischen Malerei und Plastik gewidmet gewesen sind, hat die Kulturvereinigung es unternommen, einen Wiener Maler des 19. Jahrhunderts wieder ins Interesse zu rücken.“ 5 Dabei verwies man darauf, dass Vormärz und Bie- dermeier nicht „gar so gemütlich“ gewesen wären, wie oft vermutet, und stellte die soziale und ethische Komponen- te in Danhausers Malerei in den Vordergrund. Werke wie ‚Prasser‘ und ‚Klostersuppe‘ aus der Zeit der Finanzkrise in 2 ÖKV Archiv: Protokoll 12. Ordentliche GenVers. vom 26. März 1963 3 Der Turm, 1. Jahrgang, Heft 1, August 1945 4 Der Turm, 1. Jahrgang, Heft 2, September 1945 5 Der Turm, 1. Jahrgang, Heft 9, April 1946 Quelle: Wienbibliothek im Rathaus / Plakatsammlung Quelle: Wienbibliothek im Rathaus / Plakatsammlung
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