70 Jahre ÖKV

GEMEINSAM ZUKUNFT GESTALTEN 40 Vorträge Die zahlreichen Vorträge, die die Kulturvereinigung gleich zu Beginn im Jahr 1945 zu veranstalten begann, konnten heute kaum mehr vorstellbare Ströme an Zuhörerinnen und Zuhörern in Bewegung setzen. Den Großen Saal des Wiener Konzerthauses, dessen Mozart- oder Schubert-Saal zu füllen, war keine Schwierigkeit. Besonders interessante Vorträge mussten sogar wiederholt werden. Die neben der materiellen Not nach Krieg und Nazi-Terror vor allem Ant- worten auf Fragen nach dem Sinn des Lebens, dem Sein des Menschen, den wissenschaftlichen und künstlerischen Wegen in die Zukunft suchende Wiener Bevölkerung strömte in Scharen herbei, wenn die Kulturvereinigung be- rühmte Prediger, KünstlerInnen und WissenschafterInnen einlud, ihre Thesen zum Besten zu geben. Religiös-philosophische Themen sehr gefragt Ähnlich wie bei den Beiträgen in der ÖKV-Kulturzeitschrift ‚Der Turm‘ wurde auch bei den Vorträgen religiös-philoso- phischen Themen breiter Raum gegeben. Domprediger Monsignore Otto Mauer, der als ‚Künstlerseelsorger‘ ange- sehene Dominikaner Diego Hanns Goetz, der katholische Philosoph Alois Dempf (sie alle waren während der NS-Zeit mit Predigt- und Berufsverbot oder Ausweisung belegt) oder der Schweizer Theologe Hans Urs von Balthasar spra- chen über ‚Die religiöse Situation und das Christentum‘, ‚Christentum und moderne Kunst‘, ‚Eros und Ethik‘ (alle Mauer) über ‚Gott oder Götter‘, ‚Parzival - Erlösung in der Welt‘, ‚Atheismus‘, ‚Die Welt in der Krise‘ (alle Goetz) oder ‚Die Christen und die Angst‘, ‚Dichtung, Philosophie, Theo- logie‘ oder den ‚Abstieg zur Hölle‘ (Balthasar). Die Liste der religiös-philosophischen Vortragenden und ihrer Themen Quelle: ÖNB/Wien Bildarchiv und Grafiksammlung Quelle: ÖNB/Wien Bildarchiv und Grafiksammlung Quelle: ÖNB/Wien Bildarchiv und Grafiksammlung

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