70 Jahre ÖKV

GEMEINSAM ZUKUNFT GESTALTEN 14 Zeiten ändern sich - Ideen bleiben Ende der 60er-, Anfang der 70er-Jahre des vorigen Jahr- hunderts gingen die Aktivitäten der Gründerzeit der Ös- terreichischen Kulturvereinigung nach und nach in viele andere Hände über. Musikspielstätten, Museen, Theater und Ausstellungshäuser spezialisierten sich immer mehr in ihren ureigensten Domänen. Galerien, Veranstalter und Agenturen übernahmen viele der Aufgaben, mit denen die Kulturvereinigung nach dem Krieg ambitioniert und beherzt vorgeprescht war. In den Vorstandssitzungen und Generalversammlungen der ÖKV war immer öfter die Rede davon, sich auf die Or- ganisation großer Ausstellungen zu konzentrieren. Doch auch das verlangte nach immer mehr personellen und fi- nanziellen Ressourcen, die der Vereinigung zu keiner Zeit unbeschränkt zur Verfügung standen, ganz im Gegenteil. Anlässlich der 23. Generalversammlung der ÖKV am11. Juli 1974 wurde daher beschlossen, alle Aktivitäten der Öster- reichischen Kulturvereinigung an das ‚Österreichische Kul- turzentrum‘ abzutreten, den Verein an sich aber - aus kul- turpolitischen Gründen - nicht aufzulösen sondern weiter bestehen zu lassen. Das ‚Österreichische Kulturzentrum‘, das seinen Sitz im Palais Palffy hatte, übernahm gleich- zeitig auch die einzige angestellte Arbeitskraft der ÖKV sowie den bis dahin überaus beliebten und erfolgreichen Vertrieb der Theaterabonnements von Josefstadt und Aka- demietheater. Um diese Art des Zusammenschlusses auch formal zu dokumentieren, wurden einige Vorstandsmit- glieder der ÖKV in den Vorstand des Kulturzentrums koop- tiert und auch ihr Sitz ins Palais Palffy verlegt. Protokoll der Generalversammlung des Vereines Österreichisches Kulturzentrum Die Aktivitäten der Österreichischen Kultur- vereinigung werden an das‚Österreichische Kulturzentrum‘ abgetreten, der Verein an sich aber - aus kulturpolitischen Gründen - nicht aufgelöst. Wie sich noch herausstellen sollte, war das auch gut so. Quelle: ÖKV Archiv